Die aktuelle Ausgabe der "Neuen Freien Zeitung" setzt sich mit den immer dreister werdenden Angriffen des ORF und seines Umfelds auf die FPÖ und HC Strache auseinander. Der FPÖ-Obmann hat Klagen gegen den ORF (wegen der Serie "Vorstadtweiber") und den Rapper Nazar eingebracht. In der NFZ erklärt der frühere Chefredakteur von "Presse" und "Wiener Zeitung", Andreas Unterberger, die Hintergründe der politischen Linkslastigkeit im ORF auf. Er schreibt seit fünf Jahren Österreichs meistgelesenen Blog - "Unterbergers Tagebuch".
HC Strache wurde in Untertiteln eines ORF-Films als schwul bezeichnet. Was sagen Sie dazu?
Andreas Unterberger: Das ist wohl eher eine Panne, denn sonst wäre diese Passage ja vom ORF nicht aus dem Film selbst eliminiert worden, die Untertitel hat man aber offenbar vergessen. Aber der ursprüngliche Text zeigt: Ein Teil der Kunst-Szene ist völlig fanatisch. Dort wird wild gegen alles gehetzt, was nicht rot-grün ist, ob Kirche, Stronach, PEGIDA, die Tea Party, der konservative ÖVP-Flügel oder eben die FPÖ. In dieser Szene ist man sich in diesem Hass völlig einig. Und je mehr man hetzt, umso mehr Aufträge erwartet man vom ORF.
Sie sind Initiator der Internet-Seite orf-watch.at. Was ist das Ziel?
Unterberger: ORF-Watch wird von einer Gruppe völlig unabhängiger Journalisten gemacht, steht aber auch jedem anderen als Autor offen. Es ist eine nicht beeinflussbare Plattform, auf der offen Kritik an einzelnen Sendungen und an der linken Schlagseite geübt wird.
Was meinen Sie mit "nicht beeinflussbar"?
Unterberger: Nun, fast alle Printmedien fühlen sich vom ORF abhängig. Viele haben dort eigene Sendungen wie die Romy-Verleihung oder eine Sportgala. Viele können Werbespots zu sehr günstigen Konditionen platzieren. Es geht um Zitierungen, Pressestunden- und Diskussionseinladungen, die bei Nichtwohlverhalten ausbleiben würden. Das habe ich selbst zweimal als Chefredakteur erlebt - was freilich damals unserer Auflage überhaupt nicht geschadet hat. ORF-Watch ist von alldem völlig unabhängig. Es spürt freilich heftigen Gegenwind. So hat etwa die APA mit fadenscheinigen Ausreden verweigert, über ORF-Watch zu berichten. Obwohl sie ständig über viel kleinere Initiativen schreibt.
Warum hat der ORF eine so arge Schlagseite?
Unterberger: Aus zwei Gründen: Erstens hat der Fernseh-Chefredakteur wie der Generaldirektor eine klare SPÖ-Biographie und die SPÖ eine überproportionale Mehrheit in den Gremien. Zweitens wirkt dort noch immer der 68er-Zeitgeist. Jene sozial- und geisteswissenschaftlichen Billigstudien, wo ÖH-Wahlen immer grün-kommunistisch enden, bieten fast keine berufliche Perspektive. Absolventen drängen daher in der Hoffnung auf Jobs zu Tausenden in die Redaktionen.
Wie ist das bei anderen Sendern?
Unterberger: Genau aus diesem Grund ebenso. Viele Studien zeigen eine massive Linkslage der Journalisten. Der ORF ist aber der einzige, dem diese Schlagseite auch noch durch Zwangsgebühren finanziert wird.