„Der grüne 'Anstand' ist seit heute endgültig Geschichte!“, zeigte sich FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Reaktion auf die Pressekonferenz der grünen Parteispitze überzeugt. Es sei bezeichnend, dass Vizekanzler und Parteichef Werner Kogler, Ministerin Leonore Gewessler, Klubchefin Sigrid Maurer und Vizeparteichef Stefan Kaineder der moralisch anscheinend gescheiterten EU-Spitzenkandidatin Lea Schilling die Mauer machen. „Auf die schweren Vorwürfe gegen Schilling ging keiner der Grünen ein, obwohl sie sonst bei anderen immer als erste mit dem moralischen Zeigefinger zur Stelle sind. Für sie selbst gelten aber offensichtlich andere Maßstäbe – mehr Heuchelei und Doppelmoral als in dieser grünen Parallelwelt geht nicht mehr! Das ist ein moralischer Offenbarungseid, der auch die ÖVP unter Zugzwang bringt, die diese grüne Partei in die Regierung geholt hat“, so Schnedlitz.
Betretenes Schweigen vom Koalitionspartner ÖVP
Das Wegwischen aller Vorwürfe als Kampagne oder „anonymes Gefurze“, wie es der grüne Vizekanzler wörtlich bezeichnete, werde nicht funktionieren. „Das Festhalten an Schilling als EU-Spitzenkandidatin ist eine moralische Bankrotterklärung der Grünen. Welcher anständige Grüne kann angesichts dieser Vorkommnisse noch hinter Kogler oder Maurer stehen? Das geht sich alles nicht mehr aus“, so Schnedlitz, der jetzt auch eine Reaktion der ÖVP einforderte: „Eine derartige moralische Verwahrlosung in einer Regierungspartei, die für sich gerne den 'Anstand' beansprucht, kann nicht ohne Konsequenzen bleiben. Ich denke auch, dass hier noch weitere Details über die 'Karrieristin' Schilling ans Tageslicht kommen werden. Die ÖVP sollte ihre Konsequenzen daraus ziehen und sofort den Weg für Neuwahlen frei machen.“