„Österreich ist in der Versorgung mit Arzneimitteln in einem katastrophalen Zustand, und das hat viele Gründe, die so ziemlich fast zur Gänze hausgemacht sind. Die Herstellung von Pharmazeutika ist einerseits, wie fast jede industrielle Fertigung, äußerst energiehungrig, die Forschung personalabhängig und der Handel eine Verhandlungssache. Diese drei Faktoren sind gerade in Österreich drei Stolpersteine für eine gesicherte Versorgung, und damit wird unser Land gerade für die Pharmaindustrie ein immer unattraktiverer Boden“, brachte es heute, Dienstag, der freiheitliche Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak auf den Punkt.
Immer mehr Produktionsstandorte wandern aus Österreich ab
Die von der schwarz-grünen Bundesregierung unbeachtete Teuerung, der exorbitante Anstieg der Energiekosten, verbunden mit trostlosen politischen Zukunftsaussichten, mache es generell der Industrie nicht leicht, ihre Produktionsstandorte in Österreich aufrechtzuerhalten, Abwanderungen ins benachbarte Ausland oder gar nach Asien wie China oder Indien seien bereits an der Tagesordnung. „Wie soll es unter diesen Umständen gelingen, pharmazeutische Betriebe wieder in unserer Heimat anzusiedeln? Österreich hat wieder ein Land mit Standortsicherheit zu werden, und dazu gehören auch durch die Politik vorgegebene Rahmenbedingungen, an denen es derzeit komplett mangelt“, so Kaniak.
Preisdruck und völlig überzogener Bürokratie-Wahnsinn
Dazu komme, dass Medikamente in Österreich im internationalen Vergleich günstiger seien und die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) die Preise dermaßen drücke, dass sich ein Inverkehrbringen von verschreibungspflichtigen Arzneien fast nicht mehr rentiere. „Dazu kommt dann auch noch ein bürokratischer Aufwand, der seinesgleichen sucht, und von schwer einzuhalten Betriebsbewilligungsverfahren über ein überbordendes Lieferkettengesetz bis zu völlig übertriebenen EU-Vorgaben reicht. Da führt dann das eine zum anderen. Produktionsausfälle in Asien, ein unzuverlässiger Standort und eine wirtschaftliche Unattraktivität führen dann zu Ausfällen, die letztlich beim Patienten ankommen“, erklärte Kaniak.
"Sterbekommission" wird die Lage nicht verbessern
„Die ÖGK muss im Zusammenspiel mit der Sozialversicherung ihre ‚Preisbildungs-Strategie‘ vollkommen neu aufstellen. In erster Linie hat der Patient im Mittelpunkt zu stehen. Wie wenig ernst es die grünen Gesundheitsminister der nun abgewählten Bundesregierung damit meinen, sieht man allerdings schon allein mit der Einführung der ‚Sterbekommission‘, die entscheidet, ob es sich noch auszahlt, einem kranken Menschen mit teuren Medikamenten zu helfen - ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft“, betonte der FPÖ-Gesundheitssprecher.