„Dass das Innenministerium unter Wolfgang Sobotka am 15. Dezember 2017 einen Rahmenvertrag für Kommunikationsdienstleistungen über 800.000 Euro ausgeschrieben hat, zeigt die Chuzpe der ÖVP eindrucksvoll auf. Ganz offensichtlich sollte eine ÖVP-nahe Agentur weit über die eigene Amtszeit hinaus mit Steuergeld versorgt werden“, reagierte der FPÖ-Generalsekretär und Fraktionsvorsitzende im ÖVP-Machtmissbrauchs-Untersuchungsausschuss, Christian Hafenecker, auf einen entsprechenden Bericht der APA.
Dreister Versuch, ÖVP-Freunderln zu bedienen
„Besser als mit diesem dreisten Versuch, ihre Freunderln zu versorgen, hätte die ÖVP ihre Selbstbedienungs-Mentalität nicht offenbaren können. Wir werden diese Causa morgen, Donnerstag, selbstverständlich mit jenen Auskunftspersonen besprechen, die im Innenministerium diesen Missbrauch von Steuergeld durch den Widerruf der Ausschreibung verhindert haben. Herbert Kickl hat damit dem Steuerzahler 800.000 Euro gespart“, so Hafenecker.
ÖVP-Staatssekretärin Edtstadler sorgte für finaziellen Ersatz
Die Causa werfe auch ein höchst schiefes Licht auf die damalige ÖVP-Staatssekretärin Karoline Edtstadler, die offensichtlich als Lückenbüßerin für die durch den Widerruf um ihr vermutlich schon fix eingeplantes Geschäft gebrachte Agentur eingesprungen ist und ihr rund 40.000 Euro zukommen ließ. „Angesichts des geringen Aufgaben-Umfangs von Edtstadler im Innenministerium war für dieses Geld wohl kein ausreichender Bedarf vorhanden, sodass die Beratungsleistungen – wie Medien schon früher berichteten – zum Teil für die Vorbereitung der damaligen EU-Wahl-Kampagne Edtstadlers zweckentfremdet worden sein dürften“, weist Hafenecker auf eine weitere ungustiöse Facette dieses neuerlichen ÖVP-Machtmissbrauchs-Skandals hin.