Vergangene Woche schrammte Europa knapp an einem Blackout vorbei. Eine „Dunkelflaute“ brachte Deutschlands Energiewende zum Erliegen und sorgte für Hochspannung bei den Netzbetreibern und an den Strombörsen. Vergangene Woche stand das deutsche und damit ein Großteil des europäischen Stromnetzes kurz vor dem Zusammenbruch. Eine „Dunkelflaute“, kaum Wind und Sonne, brachte Deutschlands Stromproduktion aus „erneuerbaren“ Energiequellen fast völlig zum Erliegen.
Deutschland produzierte Europas "schmutzigsten" Strom
Am Mittwoch Mittag vergangener Woche benötigte Deutschland eine elektrische Leistung von 70 Gigawatt. Die verbliebenen konventionellen Kraftwerke liefen auf Hochtouren und produzierten 43 GW elektrische Leistung, von den Windrädern kam nichts, die Photovoltaikanlagen kamen gerade einmal auf drei GW. Abends kam von den Photovoltaikanlagen nichts mehr, die Windräder lieferten lausige zwei GW, und 42 GW kamen vor allem von den auf Hochtouren produzierenden Kohlekraftwerken und zugeschalteten Ölkraftwerken. Mit 553 Gramm CO2 pro Kilowattstunde produzierte Deutschland den „schmutzigsten“ Strom in Europa.
Von Sonne und Wind verlassen
Dabei stehen mittlerweile rund 31.000 Anlagen der Windindustrie und 3,7 Millionen Photovoltaikanlagen in der Landschaft, die zusammen 168 GW erzeugen sollten – das jedenfalls ist die installierte Nennleistung. Das wäre mehr als das Doppelte von dem, was Deutschland in der Spitze benötigt – aber wegen der Windstille nicht ansatzweise erreicht werden konnte.
20 Gigawattstunden Strom, fast ein Drittel des deutschen Gesamtverbrauchs, musste über Importe hereingeholt werden, um das Netz vor dem Kollaps zu bewahren. Und das, obwohl viele Großverbraucher in der Industrie ihre Produktion wegen der explodierenden Strompreise zurückgefahren oder gar ganz eingestellt haben. Am Mittwoch vergangener Woche kostete eine Megawattstunde an den Strombörsen 936 Euro. Das bedeutet einen Preis von knapp einem Euro pro Kilowattstunde. Und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in dessen Nachbar- und Stromlieferländern.
Schweden und Norwegen wütend auf Deutsche
Schwedens Energieministerin Ebba Busch zeigte sich entsetzt: „Ich bin wütend auf die Deutschen. Wenn der Wind nicht weht, bekommen wir mit diesem gescheiterten Stromsystem hohe Strompreise. Das ist eine Folge der Abschaltung ihrer Kernkraftwerke”. „Es ist eine absolut beschissene Situation“, nannte Norwegens Energieminister Terje Aasland den deutschen Klimarettungswahn, der die Energiepreise ab Herbst regelmäßig hochtreibt. Aasland kündigte an, dass Norwegen seinen Export nach Deutschland neu überdenken werde. Die Position Deutschlands könne man mit einem Bankrotteur vergleichen, der unter großem Beifall immer neue Saalrunden bestellt und damit rechnet, dass seine Tischnachbarn ungefragt bezahlen.
Blackouts zur Klimarettung?
Denn es geht nicht mehr nur um den Strompreis, sondern um die Stabilität des europäischen Stromnetzes. Das stand an diesem 11. Dezember kurz vor dem Kollaps. Denn die 20 GW an elektrischer Leistung, die Deutschland importieren musste, brachten die sogenannten Interkonnektoren, also die Grenzkuppelstellen, über die der Strom aus dem benachbarten Ausland in die deutschen Netze kommt, an die Grenze ihrer Kapazität. Über die können theoretisch 26 GW elektrische Leistung übertragen werden. Das gilt aber nur, wenn auch alle Nachbarländer liefern können. In Frankreich musste der Übertragungsnetzbetreiber RTE an diesem Tag Ölkraftwerke anwerfen und einige Großverbraucher vom Netz nehmen. Die wurden mit 3.000 Euro pro nicht verbrauchter Megawattstunde entschädigt.
Immer mehr Eingriffe zu Netz-Stabilisierung nötig
Zur Erhaltung der Netzsicherheit mussten die Netzleitstellen in Deutschland im Jahr 2000 ganze fünfmal eingreifen, um das Netz zu stabilisieren. Heuer hingegen bereits 20.000 Mal. Diese Steigerungsrate der Eingriffe verläuft exponentiell zum Ausbau der „Erneuerbaren“ und kosten die Netzbetreiber – und damit deren Kunden – Milliarden Euro jährlich. Die Wahrscheinlichkeit eines Blackout steigt mit jedem neuen Windpark und jeder neuen „Solarplantage“.