Die Landtagswahl im Ländle ist geschlagen – und der bundesweite Trend setzte sich auch hier fort: Schwarz-Grün wurde massiv abgestraft, die SPÖ und die Neos ringen um Platz vier bzw. fünf – allein die FPÖ konnte ordentlich zulegen und souverän Platz zwei erkämpfen. Hier die Zahlen der Hochrechnung von 17.14 Uhr (die Wahllokale schlossen bereits um 13.00 Uhr): ÖVP 38,3 Prozent (minus 5,3 Prozent, schlechtestes Wahlergebnis seit 1945), FPÖ 27,6 (plus 14,1), Grüne 12,5 (-6,4), SPÖ 9,1 (-0,4) und Neos 8,9 (+0,4). Die Liste X schaffte nur 1,2, die Plattform Wir 0,8 (+0,1), die KPÖ 0,7 und Anders 0,5 Prozent. Die Schwankungsbreite bis zur Endauszählung liegt hier noch bei +/- 0,3 Prozent. Die Gewinne der Freiheitlichen gehen fast ausschließlich zu Lasten der Volkspartei.
FPÖ kann Mandate fast verdoppeln, Grüne nahezu halbiert
In Mandaten heißt das bei der ÖVP ein Verlust von zwei Sitzen auf künftig 15 Stimmen im Landtag, die FPÖ kann sich fast verdoppelt und hält mit sechs zusätzlichen Sitzen bei elf Mandaten, die Grünen verlieren umgekehrt fast die Hälfte ihrer Sitze und rutschen um drei Sitze auf nur noch vier Mandate, die SPÖ büßt ein Mandat ein und hält bei drei, die Neos stehen unverändert ebenfalls bei drei Mandaten. Wahlberechtigt waren rund 370.000 Vorarlberger, die Wahlbeteiligung lag bei relativ starken 68,1 Prozent (gegenüber 60 Prozent bei der letzten Wahl im Jahr 2019.
Schwarz-Blau im Landtag immer wahrscheinlicher
FPÖ-Spitzenkandidat Christof Bitschi hat sein Wahlziel, möglichst nah an die ÖVP heranzukommen, klar erreicht. Eine schwarz-blaue Koalition im Landtag (insgesamt 36 Mandate) erscheint nicht unwahrscheinlich, sie hätte sogar eine Zweidrittel-Mehrheit. Schwarz-Grün hingegen (19 Mandate) hätten mit nur einer Stimme Überhang eine hauchdünne Mehrheit.
Wie Bitschi in einer ersten Stellungnahme gegenüber dem ORF betonte, „sind wir nun absolut bereit, Verantwortung in der Landesregierung zu übernehmen. Wir wollen unsere Wahlkampfthemen im Regierungsprogramm umsetzen und dann das Land gemeinsam wieder auf Kurs bringen.“ Man sei mit viel Rückenwind in diese Wahl gestartet.