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04. September 2024 | Arbeit und Soziales, Bildung, Wirtschaft

FPÖ präsentiert Konzept für eine Gewerbe- & Handwerks-Mittelschule

Ausbildungssystem neu und zukunftsorientiert gestalten, um Herausforderung "Fachkräftemangel" zu meistern - Pilotprojekt soll in Wels umgesetzt werden.

FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl.

FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl. Foto: FPÖ

In einer gemeinsamen Pressekonferenz in Linz präsentierten heute, Mittwoch, FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl und der Bundesspartenobmann-Stellvertreter für Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer der Freiheitlichen Wirtschaft (FW), René Schachner, ein Konzept für eine Gewerbe- & Handwerks-Mittelschule. „Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen für die österreichische Wirtschaft, insbesondere im Handwerks- und Gewerbesektor. Unser Konzept der Gewerbe-& Handwerks-Mittelschule zielt darauf ab, Schüler frühzeitig für eine berufliche Laufbahn im Handwerk und Gewerbe zu begeistern. Die Schule soll so gestaltet werden, dass sie Absolventen für Lehrbetriebe besonders attraktiv macht“, erklärten Brückl und Schachner.

Fünfjährige Ausbildung als Alternative zum bisherigen System

„Das derzeitige Bildungssystem, insbesondere das Polytechnikum, bereitet die Schüler nicht ausreichend auf handwerkliche Berufe vor. Um aber Österreichs Wirtschaft stärken zu können und die Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften zu verringern, bedarf es dringend neuer Bildungsansätze“, so Brückl. „Unser Konzept einer Gewerbe- & Handwerks-Mittelschule ist als fünfjährige Ausbildung konzipiert, die das polytechnische Jahr integriert. Nach vier Jahren besteht für die Schüler die Möglichkeit, in eine weiterführende schulische Ausbildung zu wechseln oder das fünfte Jahr abzuschließen, das den Schwerpunkt auf praxisnahe Ausbildung legt. Das fünfte Jahr beinhaltet eine Abschlussarbeit, die für eine Anrechnung in der Berufsschule genutzt werden kann, um Lehrlingen eine intensivere Ausbildung im Betrieb zu ermöglichen.“

Enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft

„Der Lehrplan wird modular aufgebaut, um den spezifischen Bedürfnissen der Gewerbe- und Handwerksbranche gerecht zu werden. Eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der Wirtschaftskammer (WKÖ) ist entscheidend, um die Inhalte praxisnah zu gestalten. Für das Pilotprojekt wäre der Raum Wels ideal, da die Region eine starke Verbindung zum Gewerbe und Handwerk hat“, betonte Schachner, der bei der Entwicklung des Konzepts unter anderem auch den Welser Bürgermeister Andreas Rabl eingebunden hat, der dieses Konzept als bedeutenden Impuls für die Stadt Wels und die gesamte Region beurteilt. Wels könnte, so Schachner und Brückl, „als möglicher Standort für das Pilotprojekt in Betracht gezogen werden. Diesbezügliche Gespräche mit Rabl hat es bereits gegeben. Auch Rabl sieht die Notwendigkeit, dass Bildung und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten sollten, um jungen Menschen eine vielversprechende Ausbildung und Zukunft zu bieten. 

Praxisnahe Vorbereitung auf Berufswelt

„Schüler sollen bereits ab der 1. Klasse praxisnah auf ihre berufliche Zukunft im Handwerk und Gewerbe vorbereitet werden“, nennen Brückl und Schachner konkrete Punkte:

  • Förderung von Kommunikation, Teamarbeit, Problemlösung und unternehmerischem Denken, um die Schüler bestmöglich auf die Herausforderungen des Berufslebens vorzubereiten.
  • Fokus auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Ergänzt durch gewerbespezifische Themen wie Buchhaltung, Marketing und Unternehmensführung.
  • Einsatz von Projektarbeit, Fallstudien und Praktika, um den Schülern reale Einblicke in die Berufswelt zu ermöglichen.
  • Förderung eines Umdenkens bei der Jugend, um die Bedeutung der Wirtschaft und handwerklicher Berufe für den Wohlstand des Landes zu unterstreichen.
  • Organisation von Schülerpraktika, Mentoring-Programmen und Gastvorträgen in enger Kooperation mit der lokalen Wirtschaft und den Handelskammern.

Antwort auf grassierenden Fachkräftemangel

„Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen unserer Wirtschaft. Mit der Gewerbe-& Handwerks-Mittelschule wollen wir sicherstellen, dass unsere Betriebe auch in Zukunft auf bestens ausgebildete Fachkräfte zählen können. Auch Eltern und Jugendlichen gibt man eine entscheidende Perspektive in die Hand, ähnlich wie bei anderen ‚spezialisierten‘ Mittelschulen wie den Sportmittelschulen samt Aufnahmeprüfung. Dieses Konzept wäre ein Meilenstein für die handwerkliche Ausbildung in Österreich“, meinte Schachner.

Echte Perspektive für Jugendliche wartet auf Umsetzung

„Wir müssen unser Ausbildungssystem neu und zukunftsorientiert gestalten, um den Wohlstand in Österreich zu sichern, und die Gewerbe-& Handwerks-Mittelschule setzt genau hier an. Sie bietet unseren Jugendlichen eine echte Perspektive und stärkt die Basis unserer Wirtschaft. Wir Freiheitlichen stehen bereit, dieses Konzept nach dem 29. September in die Tat umzusetzen“, betonte der FPÖ-Bildungssprecher.


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